Digital Signage mit PowerPoint – Das richtige Werkzeug?

Mit PowerPoint oder ähnlichen Programme wie Impress aus der freien LibreOffice Suite erstellen Sie im Handumdrehen Präsentationen. Was liegt also nahe, diese Art Anwendungen für Digital Signage einzusetzen? In diesem Artikel erfahren Sie die Vorteile, Nachteile, Nutzungstipps und welche Alternativen zu Powerpoint existieren.

To be or Not to be.

Welche Vorteile hat Digital Signage mit PowerPoint?

PowerPoint für Digital Signage Screens einzusetzen, hat Vorteile. Es beinhaltet viele Templates, lässt sich einfach bedienen und kostet verhältnismäßig wenig. Ferner, ist es sehr flexibel und anpassbar. PowerPoint oder Impress-Präsentationen können Sie mittels geeigneter Viewer auch ohne das Hauptprogramm auf Windows, macOS, iOS und Android abspielen.

10 Tipps für gutes Digital Signage mit PowerPoint

Digital Signage stellt ein effektives Werkzeug dar, um Informationen zu kommunizieren. In der Regel setzen Sie vermutlich einen Werbebildschirm mit Audio- und Videofunktionen ein.

Es gibt einige Dinge, die Sie beachten sollten, wenn Sie eine gute Digital Signage Playliste mit PowerPoint erstellen möchte. Einige der Tipps gelten natürlich generell für die Erstellung von Inhalte für Bildschirme.

1. Automatischen Folienwechsel aktivieren

Im Digital Signage sprechen wir nicht von Präsentationen und Folien, sondern von Playlisten und Medien. Dazu später mehr. Für Sie ist es zunächst wichtig, bei PowerPoint den Schalter für automatischen Folienwechsel zu aktivieren.

2. Andere Art von „Publikum“

Bedenken Sie, dass es kein Publikum gibt, mit dem Sie unmittelbar arbeiten können. Vereinfacht formuliert: Die Playliste soll im Idealfall jemanden zum Anhalten und Betrachten animieren.

Achten Sie darauf, Ihre Folien so zu gestalten, dass sie nicht zwingend aufeinander aufgebaut sind. Ein Spannungsbogen über mehrere Folien zu erzeugen, ergibt maximal in einem Wartebereich Sinn. Es passiert eher, dass jemand erst in der Mitte der Präsentation beginnt, sie zu betrachten.

3. Welche Art von Informationen wollen Sie zeigen?

Überlegen Sie sich, welche Art von Informationen Sie auf Ihren digitalen Werbeflächen anzeigen möchten. Soll es sich um statische Informationen, wie den Firmennamen und das Logo handeln? Oder möchte Sie auch bewegte Bilder oder Video-Clips einbinden? Sobald Sie sich für eine Inhaltsform entscheiden, überlegen Sie sich, wie Sie diese am besten präsentieren.

4. Animation vs. statische Folien

Animierte Präsentationen werden in der Regel aufwendig und Sie benötigen eventuell professionelle Hilfe, um sie zu erstellen. Allerdings wirken sie sehr beeindruckend und halten Betrachter bei Laune. Statische Folienpräsentationen sind in der Regel einfacher zu erstellen, aber sie werden schnell langweilig, wenn sie nicht gut gemacht sind.

5. Halten Sie Ihre Präsentation kurz und prägnant.

Beschränken Sie Ihre Präsentation auf die wichtigsten Punkte. Zu viele Informationen lenken die Aufmerksamkeit der Betrachter ab und machen die Präsentation unübersichtlich. Halten Sie Ihre Folien kurz und prägnant, indem Sie nur relevante Informationen einbeziehen.

6. Nutzen Sie lebendige Grafiken und Bilder

Lebendige Grafiken und Bilder sind eine großartige Möglichkeit, um Aufmerksamkeit zu erregen und die wichtigsten Punkte hervorzuheben. Verwenden Sie unterschiedliche Farben und Gestaltungselemente, um Ihre Folien interessant und ansprechend zu erstellen.

7. Gestalten Sie Ihre Folien übersichtlich

Bei Digital Signage gibt es keine Chance, auf eine mögliche Publikumsreaktion einzugehen und ein Diagramm genauer zu erklären. Verwenden Sie übersichtliche Folien, um den Betrachtern zu ermöglichen, die präsentierten Informationen leicht zu verstehen und zu behalten. Überfrachten Sie Ihre Folien nicht mit Text oder Details.

8. Verwenden Sie Videofunktionen effektiv und vermeiden Sie Audio

Videos verleihen Ihrer Präsentation mehr Tiefe und helfen, bestimmte Punkte hervorzuheben. Nutzen Sie diese Funktionen jedoch mit Bedacht, da zu viel Video- oder Audiomaterial die Aufmerksamkeit ablenken kann. Verwenden Sie insbesondere Audio sparsam oder verzichten Sie am besten darauf. Stellen Sie sicher, dass sowohl Video und Audio relevant für die präsentierten Inhalte und vor allem für die Umgebung sind. Gerade mit Ton lässt sich in Digital Signage viel falsch machen.

9. Nutzen Sie lesbare Schriftarten

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Bildschirmen ist die Wahl der Schriftart. Wählen Sie eine gut lesbare Schriftart. Auch die Größe und Farbe der Schrift sollten gut überlegt sein, damit die Botschaft korrekt ankommt.

10. Testen Sie Ihre Präsentation vor dem tatsächlichen Einsatz

Bevor Sie Ihre Präsentation in der Öffentlichkeit zeigen, sollten Sie sie zunächst testen – idealerweise mit Freunden oder Familie. Dies ermöglicht Ihnen, eventuelle Fehler zu beheben und sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert.

Wie führt man die Präsentation aus?

Es gibt zwei Möglichkeiten, die erstellten Präsentationen auszuführen. Entweder durch Drücken der Taste F5 direkt auf dem gleichen PC oder Viewern, die es für Android, Windows und macOS gibt. Bei der Online-Variante von PowerPoint besteht die Möglichkeit, den Webbrowser zu benutzen. Wir werden weiter unten auch eine Reihe von Alternativen kennenlernen, die hauptsächlich online funktionieren.

Aus meiner Sicht empfehle ich die Online-Varianten. Der Erstellprozess ist so getrennt vom Abspieler. Das ermöglicht Ihnen, die Präsentation von jedem Standort zu bearbeiten. Außerdem lassen sich so mehrere Geräte effizient mit sogar unterschiedlichen Inhalten bespielen.

Welche Präsentationssoftware gibt es als Alternativen?

Dieser Artikel nutzt PowerPoint als Synonym für Präsentationssoftware. Es existieren eine Reihe von Alternativen, die sich für Digital Signage ebenfalls eignen oder eben nicht, wie wir später sehen werden. Die Anwendungen lassen sich in Online und Offline unterteilen.

Offline

  • Impress als Bestandteil der Open-Source-Software LibreOffice als Nachfolger von OpenOffice erinnert optisch an frühere PowerPoint-Versionen. Es lässt sich intuitiv bedienen und kann PowerPoint Dateien lesen, bearbeiten und speichern.
  • Keynote ist eine Alternative für Apple-Nutzer mit ansprechendem Design. Das kostenlose Programm lässt sich vom iPhone, iPad oder MacBook aus bedienen und erlaubt zusätzlich, Inhalte in einer Team-Umgebung zu bearbeiten und zuteilen.

Online

  • Google Slides bietet eine kostenlose, cloudbasierte Alternative zu PowerPoint. Die Nutzung ist ähnlich: Man hat Zugriff auf verschiedene Design-Templates und Folien, mit denen man Texte gestalten und weitere Effekte erzielen kann. Ein attraktiver Zusatz ist die Möglichkeit der Teamarbeit.
  • Prezi wird in Deutschland immer bekannter und auch häufig im Geschäftsleben genutzt. Die Anwender erhalten die Möglichkeit mithilfe einfacher Formen, Mittel und Folien animierte, strukturierte und dynamische Präsentationen zu erstellen.
  • Haiku Deck nutzt künstliche Intelligenz und erstellt zum jeweiligen Thema passende Fotos und Designs. Haiku Deck ist ein Tool, das sich auf die Ästhetik konzentriert. Es verwendet Instagram-ähnliche Filter, um Präsentationen zu verbessern und sie für die Zuschauer attraktiver zu gestalten.

Kommen wir nun zu den versprochenen Nachteilen.

Welche Nachteile bringt die Nutzung von PowerPoint für Digital Signage?

Einem Präsentationsprogramm fehlen komfortable Möglichkeiten, automatisiert externe Daten für Newsticker oder Wetterberichte einzubinden. Der Aufwand, Abspielgeräte zu überwachen, aus der Ferne zu warten oder Inhalte zu aktualisieren, steigt mit der Anzahl der Bildschirme drastisch. Ganz zu schweigen davon, Abspielstatistiken zu erstellen oder Logdateien für Diagnosezwecken automatisiert zu erhalten. Eine API-Schnittstelle umzusetzen, gestaltet sich ebenfalls als schwierig bis unmöglich.

PowerPoint-Experten würden jetzt vielleicht einwenden, dass es mit Visual Basic for Application externe Daten abgefragt werden können. Das ist aber umständlich und nicht handhabbar für Dutzende von unterschiedlichen autonom funktionierenden Inhalten. Vor allem nicht, wenn diese täglich oder zeitnah ausgetauscht werden. Selbst der Einsatz eines einfachen Widgets wird unmöglich.

PowerPoint ersetzt selbst mit Team-Umgebung keine spezialisierte Digital Signage Software mit getrennten Player und CMS.

Unterschiede im Wording

Die Nachteile von PowerPoint stecken konzeptbedingt im Detail. Die feinen Unterschiede lassen sich bereits im Wording erkennen.

Wie oben erwähnt nutzen wir bei Digital Signage eher den Begriff Playliste und Playlisteninhalte respektive Medien anstatt Präsentationen und Folien. Der Unterschied:

  • Präsentationen werden in der Regel von Menschen in Echtzeit vor einem Publikum vorgetragen. Die vortragende Person schaltet manuell zwischen den Folien um.
  • Folien sind Einheiten und die Inhalte dafür müssen erstellt und eingepasst werden
  • Playlisten laufen automatisch und sind weniger für Echtzeitpublikum geeignet.
  • Playlisteninhalte sind Medien wie Videos und Bilder, Templates, Widgets, Webseiten, andere Playlisten oder Kanäle. Ein Playlisteninhalt passt sich im Zweifelsfall automatisch an die vorgegebene Größe des Bildschirms an.
Falsches Werkzeug

Fazit

Digital Signage ist spezialisiert auf autonom ablaufende Playlisten, während sich PowerPoint und Co weitestgehend auf Echtzeitvorführungen fokussieren. Es existieren Überscheidungen, aber jedes Werkzeug beherrscht seine spezielle Aufgabe am besten.

Wenn es sich um einen einzelnen Bildschirm handelt, der von einer Person oder einem Team für einfache automatisch ablaufende Vorführungen genutzt wird, können Sie PowerPoint oder eines der aufgeführten alternative Präsentationsprogramme als Digital Signage Ersatz nutzen.

Sobald es, um mehrere Bildschirme an unterschiedlichen Orten geht, Sie automatisiert über spezielle Schnittstellen Datenaustausch betreiben oder gar Auswertungen erstellen, lege ich Ihnen dringend ans Herz einen Digital Signage Spezialisten zu konsultieren. Gerne auch mich. :-)


Gravatar Nikolaos Sagiadinos
Autor: Niko Sagiadinos
Entwickler & Co-Founder SmilControl – Digital Signage
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